Projekt „Jugend-Kunst-Werkstatt“ und „Kunst-Inklusive“
Im Jahre 2008 wurde die offene Jugendarbeit in Südlohn und Oeding von allen Beteiligten – Kirche, Gemeinde, Vereine und Jugendliche – auf eine breitere Basis gestellt und das „Jugendwerk Südlohn-Oeding e.V.“ gegründet. Bei den Diskussionen zur Vorbereitung der Rahmenbedingungen war ganz wichtig : Die Vorstellungen der Jugendlichen müssen im Mittelpunkt stehen. Es soll eine Zusammenarbeit und keine Konkurrenzsituation zwischen Jugend- und Vereinsarbeit angestrebt werden.
Zum Jugendwerks-Team gehören Winfried Laurich ( pädagogischer Leiter ), Annemarie Mensing und Stephanie Zaulig.
Sinnvolle und gute Jugendarbeit in der praktischen Anwendung erfordert auch ein adäquates Raumangebot. Dafür wurden die bereits bestehenden Jugendhäuser „Oase“ in Südlohn und „Tipi“ in Oeding mit großem Aufwand renoviert , erweitert und neu ausgestattet. Die Resonanz in der Bevölkerung und vor allen Dingen die Akzeptanz bei den Jugendlichen ist sehr positiv.
Schon bald ergab sich die Idee einer „Jugend-Kunst-Werkstatt“. Hier sollen Jugendliche in die Lage versetzt werden , im Rahmen der pädagogischen Jugendarbeit unter Anleitung eines Fachmannes handwerkliche Fähigkeiten zu erkennen, zu wecken und zu fördern. Dieses neue Projekt wurde maßgeblich auf Initiative des Südlohners Paul Engbers angegangen, der als ehemaliger Schmied großes Interesse für eine solche Aufgabe zeigte. Dabei hatten alle Beteiligten die Hoffnung , dass es auch gelingt, die Kinder und Jugendlichen etwas von PC und Fernsehen wegzulocken.
Die schnelle Umsetzung wurde dadurch erleichtert, dass in direkter Nachbarschaft zum Jugendhaus Oase in der ehemaligen Fabrik Rieken eine Ex-Garage als zukünftige Werkstatt eingerichtet werden konnte. Viele Sponsoren haben dieses Projekt spontan mit Werkzeug, Material und Maschinen unterstützt.
Neben dem Handwerklichen fließen auch Pädagogik und Kunst in die Arbeit ein. Das Team der Ehrenamtlichen vervollständigen Dorothee Kemper für den Bereich Malerei und kreatives Arbeiten , Andrea Wolfert als Schlosserhelferin und Frank Sühling, der als gelernter Schlosser neben Paul Engbers das kreative Arbeiten mit dem Schmiedehammer vermittelt. Die Erfolge können sich sehen lassen und werden u.a. auf dem Josefsmarkt , Wiegboldfest sowie dem Weihnachtsmarkt präsentiert und zum Kauf angeboten.
Dem pädagogischen Leiter Winfried Laurich war es von Beginn an wichtig, in der Jugendarbeit ein harmonisches und vertrautes Zusammenarbeiten zwischen behinderten und nicht behinderten Jugendlichen umzusetzen. Behinderte Menschen werden oft ausgeschlossen und es ist die Aufgabe der Allgemeinheit, mit Ihnen eine Gesellschaft zu bilden. Aus diesem Grund wurden die Jugendhäuser in Südlohn und Oeding auch behindertengerecht umgebaut. Im Oktober 2012 wurde im Rahmen der Jugend-Kunst-Werkstatt das Projekt „Kunst-Inklusive“ ins Leben gerufen. Denn Kreativität steckt in jedem, auch in Menschen mit Behinderung. Und die kreativen Ideen entstehen in der Jugend-Kunst-Werkstatt nicht auf der Bank, sondern an Schmiedefeuer und Staffelei. Durch das Miteinander entsteht kein Leistungskampf und es gibt keine Hemmschwellen zwischen den Jugendlichen ,sondern man hilft sich gegenseitig. Dadurch wird die soziale Kompetenz auf beiden Seiten gefördert. Die Kinder mit und ohne Behinderung gehen so selbstverständlich mit einander um, dass man sich das für alle Lebenslagen so wünscht.
Das Projekt „Kunst-Inklusive“ macht den Jugendlichen Mut, gibt ihnen Selbstvertrauen und verleiht ihnen Kreativität. Gemeinsam und mit viel Engagement wird gebastelt , gemalt , gewerkelt und werden mit vollem Körpereinsatz beeindruckende Kunstwerke geschaffen. Diese wurden auf dem Josefsmarkt im Haus Wilmers ausgestellt. Die Besucher waren beeindruckt.
Diese künstlerischen Arbeiten haben auch in der Region ein positives Echo gefunden und sollen als Wanderausstellung in mehreren Orten im Kreis Borken der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Mit der Spende der Bürgerstiftung in Höhe von 1.500 Euro soll der Ausbau der Einrichtung „Jugend-Kunst-Werkstatt“ und insbesondere das Projekt „Kunst-Inklusive“ unterstützt werden.